ABIS Humanitaire e.V.
Entwicklung, Zusammenarbeit & Nothilfe

Das Frauenhaus

Die Gründe für ABIS, Projekte ins Leben zu rufen oder sich für größere Vorhaben einzusetzen , sind vielseitig. Anlass für die Gründung des Frauenhauses war unser Erleben, das

Obdachlosigkeit, Ausnutzung als Haussklavin,
Vergewaltigung, Mittellosigkeit, Aussichtslosigkeit...

... die traumatisierende Lebensrealität einer Gruppe von Frauen in Gorom-Gorom waren. Dies brachte uns eine neue Dimension des Leids von Menschen nahe.

Die Ausgangssituation

Im Jahr 2013 werden in Gorom zwei Frauenkörper am Stadtrand gefunden: verstümmelt und mit entnommenen Organen. Dieses extreme und beängstigende Ereignis bedeutet für ABIS den Impuls über die  Entwicklungszusammenarbeit hinaus zu gehen und diese Situation als Nothilfe anzusehen.  So fällt rasch die Entscheidung, versklavte oder obdachlose Frauen und ihre Kinder zu schützen.

Bau des Frauenhauses

Auf dem ABIS Gelände wird, neben dem Haus der Kinder, das Frauenhaus errichtet und 30 Frauen aufgenommen. Unter der Führung einer bemerkenswerten Frau, einer Hebamme, werden die Frauen betreut und mit Unterstützung des Gesundheitsamtes auf AIDS und andere Krankheiten untersucht. Glücklicherweise war keine betroffen. 

Das Ziel

Nachdem die Frauen viele Jahre auf der Strasse unter desolaten Bedingungen leben mussten, fokussiert die Arbeit im Frauenhaus unter anderem auf eine positive Körperlichkeit wie auch den Aufbau von Selbstbewusstsein. Beispielsweise bekommt jede Frau bei ihrem Einzug gepflegte Kleidung, persönliche Hygieneartikel und auf Wunsch Schmuck/Accessoires. Die Frauen entdecken dadurch ihre Weiblichkeit neu, lernen sich zu pflegen und entwickeln ein stabiles Selbstwertgefühl.

Die Kinder sind vom Kinderhaus versorgt, während ihre Mütter im Haus beschützt sind und über die Begleitung nach und nach an die Selbstständigkeit herangeführt werden. Zur Versorgung werden Gemüsegärten angelegt, welche die im Haus lebenden Frauen bewirtschafteten. Einige Mütter machen Ausbildungen, bspw. zur Näherin oder Friseurin. Über das Frauenhaus erhalten sie die dafür benötigten Materialien und die erforderliche Ausrüstung. Zum Aufbau einer eigenständigen Existenz, können die unterstützten Frauen Mikrokredite bekommen.

Wie es weiter ging...

Bereits  zwei Jahre nach Gründung sind fast alle aufgenommenen Frauen selbstständig, selbstbewusst und autonom. Viele von Ihnen haben sich ein auskömmliches Leben mit ihren Kindern außerhalb des Frauenhauses aufgebaut und leben heute als anerkannte Mitglieder der Gemeinschaft im Ort.

Das 2013 gegründete Frauenhaus besteht noch heute. Nun erleben andere bedürftige Frauen und ihre Kinder dort ebenfalls einen sicheren Aufenthaltsort und erhalten Unterstützung, um ihre Ressourcen zu entdecken und sich eine eigenständige Lebensperspektive aufzubauen.

Ein Dorf für Frauen

Das Frauendorf entstand aus dem Vorhaben einer weiteren bemerkenswerten Frau - Madame Baro - die die Idee hatte, analog zum Frauenhaus ein Dorf für verstoßene Frauen aufzubauen.

Zum damaligen Zeitpunkt 2013 hatten wir noch nie über solche Dörfer in Burkina Faso oder anderswo gehört oder gelesen.

Das Ziel

Ausgestoßenen Frauen mit ihren Kindern ein Zuhause zu geben, sie zu schützen und sie in ihren Vorhaben zu unterstützen. Diese Frauen waren die eigentlichen Opfer nach Vergewaltigungen oder anderen Ungerechtigkeiten.

Mit der Unterstützung und dem Schutz der Behörden und unter der Leitung von Madame Baro, haben sich die Frauen ein kleines Dorf in der Nähe von Dori gebaut. ABIS finanzierte u.a. Material wie Zäune.

Es wurden Gemüsegärten angelegt und auf den Märkten die erwirtschafteten Lebensmittel verkauft. Den Frauen gelang es autonom zu werden.

Wie es weiter ging

Das Dorf ist heute nicht mehr an seinem ursprünglichen Ort, da das Gebiet aus Gründen der vorherrschenden Konfliktsituation unter der Kontrolle von Djadisten ist.

Soweit wir wissen, geht es den Frauen gut.

© 2022 | A.B.I.S Humanitaire e.V. - Association Burkinabè Idi du Sahel

 
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