ABIS Humanitaire e.V.
Entwicklung, Zusammenarbeit & Nothilfe

Das Haus der Kinder

Bildungszentrum und Versorgungsort 
für benachteiligte und geflüchtete Kinder

Der ursprüngliche Gedanke war es ein Haus für ausgegrenzte Kinder und Straßenkinder zu errichten. Sie waren u.a. aufgrund von Behinderungen, einem Mangel an finanziellen Mitteln, Elternloskeit auch aus dem Schulsystem ausgeschlossen.


Die Anfänge

Mit dem Kauf eines Grundstücks durch ABIS und dem Bau des Hauses durch den Verein Waldere Dagnal, nimmt das Kinderhaus "Beppo & Françoise Schwab" im Jahre 2008 die ersten 50 Kinder auf. 

Sie kommen morgens an, werden während des Tages betreut und erhalten einen ersten Zugang zur Bildung.

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Kinderhaus Kantine

2010 wird festgestellt, dass viele der Kinder sich zur Mittagszeit in den örtlichen Schulen das "couscous des élèves" abnahmen. 

Das "couscous des élèves" ist die Mahlzeit, die Schüler mit den Ärmeren teilen.
Das war der Beginn der Kinderhaus-Kantine sowie der täglichen Versorgung.


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Bildung

Um eine professionelle Betreuung und Schulbildung zu gewährleisten, wird ein Lehrer - der gleichzeitig auch Erzieher ist - eingestellt. 

Um eine professionelle Betreuung und Schulbildung zu gewährleisten, wird ein Lehrer - der gleichzeitig auch Erzieher ist - eingestellt. Nun werden die Kinder auch unterrichtet.

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Nach und nach ...

Natalie Zida führt nach den ersten drei Jahren  den Unterricht im Kinderhaus fort. 


Dazu wurde in Kooperation mit dem burkinischen Kultusministerium (Ministère de l'éducation) und der Kommune von Gorom-Gorom, Waldere Dagnal und ABIS die Ausbildung der jungen Frau zur Lehrerin und Erzieherin finanziert. Da es sich hier um eine Einrichtung handelt die vom System ausgeschlossene Kinder aufnimmt, betreut und unterrichtet, konnten wir zunächst mit staatlichen Mitteln das Projekt sichern.

... im Kinderhaus


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Im Jahre 2011 wird eine Gruppe von Jungen, die aus der Koranschule in Mali geflohen waren, aufgenommen. 

2012 werden abermals Flüchtende aus Mali aufgenommen - es waren größtenteils Mädchen, die von Djihadisten entführt wurden und geflohen waren.

Im Laufe des Jahres wuchs die Zahl auf über 100 betreute Kinder an. Das Kinderhaus hat einen Lehrer, eine Betreuerin, eine Köchin und einen Wachmann zum Schutz des Gebäudes vor Eindringlingen.


Autonomie

2012 wird das Kinderhaus mit dem Bau von Getreide- und Wasserspeichern, sowie dem Bau von Solaröfen und Latrinen erweitert. Durch die Stiftung und den Kauf von Ackerflächen können ab diesem Zeitpunkt Getreide und Gemüse geerntet werden.

Das Kinderhaus kann in dieser Zeit nach und nach für seine Bedarfe selbst aufkommen, ohne zusätzliche Unterstützung aus Deutschland.

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Die Ackerflächen wurden hauptsächlich von der Familie Traoré gestiftet, sodass die Bewirtschaftung dem Kinderhaus zugute kommt.

Verschlechterung der Lage 

Ab 2018 ändert sich die Lage aufgrund der Zunahme von geflüchteten Kindern aus Mali und terroristischen Überfällen, die jegliche Bewirtschaftung der Ackerflächen verhindern. Dadurch kann das Kinderhaus nicht mehr autonom agieren. Zusätzliche finanzielle Unterstützung wird notwendig. Im Laufe des Jahres 2018 wird die Ausbildung eines zusätzlichen Erziehers finanziert.

2019 wächst die Zahl der durchgehend betreuten Kinder auf über 200 . Die Versorgung kann mit Unterstützung aus Deutschland noch gewährleistet werden.

Heute

2021 steigt die Zahl auf über 230 Kinder an. Der Bedarf an zusätzlicher Hilfe beträgt derzeit 1.100 EUR/ Monat für den Unterhalt des Kinderhauses.

Versorgung von zusätzlichen Kindern

Das Kinderhaus versucht zusätzlich zu den bereits aufgenommenen Kinder weitere bedürftige, zumeist Strassenkinder zu versorgen. So kommen sie meist zur Mittagszeit ...

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ABIS unterstützt daher auch neu geschaffene Lernorte der Stadt Gorom um die Bildung von Kindern zu unterstützen.


Das Kinderhaus ist heute über die Grenzen von Burkina Faso bekannt und eines der größten ABIS Projekte.


Als Pilotprojekt in der Region wurde ein System 
der Betreuung von ausgeschlossenen Kindern und Reintegration etabliert.

  • Im Laufe der Jahre bekommt ein Großteil der Kinder Geburtsurkunden und besucht öffentliche Schulen (Integration)
  • Aufnahme und Versorgung von Strassen- und Flüchtlingskinder ist ausgeweitet
  • Aufnahme und Betreuung von behinderten Kindern und Kindern mit Lernschwächen ist ein Pilotprojekt in der Region
  • Aufnahme und Betreuung von traumatisierten Kindern als geeignete Hilfe
  • Finanzierung von Ausbildungen als Erzieher:innen und Lehrer:innen
  • Kooperation und Unterstützung des Kultusministerium und der Kommune

Flucht von den Djihadisten

Bereits 2012 besetzen Djihadisten sämtliche Gebiete von Mali, auch jene an der Grenze zu Burkina Faso. Dies bringt viel Unheil für die Menschen. Frauen und Männer werden vor den Augen ihrer Kinder getötet oder Mädchen werden verkauft und zwangsverheiratet.

Eine Gruppe von verschleppten Mädchen und jungen Frauen kann fliehen und macht sich zu Fuss auf den Weg in Richtung Burkina Faso, zum Kinderhaus in Gorom-Gorom von dem sie gehört hatten. Auf ihrem Weg nehmen sie weitere Kinder auf.

Angekommen in Gorom-Gorom werden die 30 Kinder und junge Frauen im Alter von 3 bis 17 Jahre im Kinderhaus aufgenommen. Die Älteren unter ihnen finden im Frauenhaus Obhut.

Erst nach einem Jahr fingen einige aus der Gruppe an ihre traumatischen Erlebnisse zu schildern...

Zum Schutz der Kinder veröffentlichen wir an dieser stelle keine Bilder

Flucht aus der Koranschule 

Koranschulen sind aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Neben Koranschulen, die sich um die religiöse Ausbildung der Kinder bemühen, gibt es einzelne in denen, unseren Beobachtungen nach, Jungen schon im Kindesalter gezwungen werden betteln zu gehen oder sie gar misshandelt werden, wenn sie nicht gehorsam sind.

Aus einer derartigen Koranschule in Mali ist eine kleine Gruppe aus 12-15 Jungen im Jahr 2011 geflüchtet. Sie erfahren im Vorfeld, dass es in Gorom-Gorom im Norden von Burkina Faso ein Kinderhaus gibt, dass von einer weißen Frau ("une blanche", Françoise) errichtet wurde. Auf ihrer Reise "stranden" die Jungen irrtümlich in Ouahigouya, einer Stadt die ca. 350 km entfernt von Gorom-Gorom liegt. Die Gruppe bekommt in ihrer Not Hilfe von einem Fahrer, der sie "versteckt" unter einer Plane auf seinem LKW an der Grenze zu Gorom-Gorom mitnimmt.

Die Angst gefunden und versklavt zu werden, hält die Kinder am Ziel mehrere Wochen davon ab ins Kinderhaus zu gehen, bis Einwohner*innen auf sie aufmerksam machen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Jungen vom Kinderhaus versorgt, sie bleiben zunächst auf der Straße und es dauert längere Zeit bis sie genug Vertrauen haben, um ins Kinderhaus zu ziehen und dort zu leben.

Zum Schutz der Kinder veröffentlichen wir an dieser stelle keine Bilder

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